Brustvergrößerung mit Eigenfett (Lipofilling)

Eine vielversprechende Möglichkeit der Brustvergrößerung für kleine bis mittlere Volumen stellt die Verpflanzung körpereigenen Fettgewebes (Eigenfett), das sogenannte Lipofilling dar. Bereits 1987 wurde die Injektion körpereigenen Fettgewebes zur Brustvergrößerung eingesetzt, konnte sich aber zunächst nicht durchsetzen aufgrund von Bedenken wegen möglicher Komplikationen, nämlich der Entwicklung von Ölzysten, Verkalkungen und Arealen von abgestorbenem Fettgewebe sowie die Unberechenbarkeit, wie viel Fettgewebe dauerhaft überleben wird.

Für viele Frauen ist der Gedanke attraktiv, ungeliebte Fettpölsterchen zu verlieren und mit diesem Fettgewebe die gewünschte Brustvergrößerung zu erzielen. In den letzten Jahren ist es nun durch Verfeinerung der Techniken zur Fettgewinnung, der Aufbereitung und der Technik der Verpflanzung des Fettgewebes so verbessert worden, dass jetzt hinreichende Erfahrungen über die Verlässlichkeit der Methode vorliegen und somit die o.g. Komplikationen auf ein vertretbares Minimum reduziert sind. Um ein verlässliches Anwachsen der Fettzellen zu gewährleisten ist es allerdings erforderlich, das Fettvolumen pro OP-Sitzung zu begrenzen, d.h. bei dem Wunsch einer größeren Brust sind unter Umständen mehrere operative Sitzungen erforderlich. Zudem ist die Technik der Fettzellengewinnung ("Ernte") und des "Auspflanzens" entscheidend für den Erfolg - auch beim Bepflanzen eines Beetes kann man ja nicht das gesamte Saatgut in eine Höhle eingraben und erwarten, dass alle Samen keimen und gedeihen.

Eine sinnvolle Kombination ist die Verwendung eines Brava Vakuumexpander-BHs mit dem Lipofilling, da die Vakuumexpansion das Gewebe, in das die Fettzellen verpflanzt werden, optimal vorbereitet, eine bessere Durchblutung gewährleistet und so in den Wochen nach der Operation die "Pflänzchen" optimal schützt, sodass damit die Notwendigkeit einer weiteren Sitzung weniger wahrscheinlich wird. Sind die Fettzellen einmal angewachsen, so ist dies sicherlich die natürlichste und dauerhafteste Option für die Patientin, da die Gefahr der Kapselfibrose und die Notwendigkeit eines Implantataustausches, die bei jeder Silikonaugmentation droht, entfällt und der normale Alterungsprozess bzw. Gewichtzunahme und -abnahme auch im Bereich der Brust ganz natürlich verläuft.

Als weitere Alternative zum Silikonimplantat ist die Vergrößerung der Brust durch Injektion von Füllmaterial wie Hyaluronsäure möglich (Macrolane™). Dieser temporäre Filler wird vom Körper über ca. 9 Monate wieder abgebaut, sodass die Behandlung auf längere Sicht gesehen kostspieliger ist als die konventionellen Silikonimplantate. Diese Behandlung bieten wir in unserer Praxis nicht an.

Es ist anzumerken, dass durch das Lipofilling natürlich keine Korrektur eines stark erschlafften Hautmantels möglich ist, denn dann müssten riesige Volumina eingebracht werden, die den Hautmantel nur um so rascher erneut erschlaffen lassen würden; von der Belastung der Wirbelsäule ganz zu schweigen. Der zu große Hautmantel muss nach wie vor durch operative Straffungs- oder Verkleinerungsmaßnahmen korrigiert werden.