Leistenschmerz durch Nervenkompression oder -verletzung

Nerven im Unterbauch oder Flankenbereich können durch chronischen Druck (Meralgia parästhetica), Vernarbung oder Verletzung Schmerzen vermitteln.

Zum Beispiel können folgende Eingriffe Leistenschmerzen verursachen:

  • Leistenbruchoperation
  • Gefäßbypass
  • Darmoperation
  • Hodenoperation
  • Gebärmutterentfernung
  • Kaiserschnitt
  • Brustrekonstruktion mit Unterbauchgewebe (TRAM-Lappen, DIEP-Lappen)
  • Bauchdeckenstraffung
  • Hüftoperation
  • Herzkatheterisierung

Dabei können folgende, zum Plexus lumbalis-Nervengeflecht gehörende Nerven betroffen sein:

  • Nervus iliohypogastricus: innerviert die Haut der Leistenbeuge und die Haut der seitlichen Hüftregion oberhalb des Darmbeinkamms, außerdem Teile der inneren seitlichen Bauchmuskeln
  • Nervus ilioinguinalis: innerviert ein Hautareal kopfwärts und mittig am äußeren Leistenring, außerdem Teile der inneren Bauch- und Lendenmuskeln
  • Nervus genitofemoralis: ein Endast innerviert Hodensackhaut und -muskel beim Mann bzw. die Haut der großen Schamlippen bei der Frau, der zweite Endast innerviert Teile der Oberschenkelhaut
  • Nervus cutaneus femoralis lateralis: innerviert die laterale Seite der Oberschenkelhaut (oft betroffen bei Hüft-OPs)

Leistenschmerzen, die mehr als sechs Monate nach der letzten Operation nicht auf Medikamente oder sonstige Behandlung ansprechen, können häufig durch Entlastung oder auch Entfernung eines oder mehreren Nerven behandelt werden. Bei der Entfernung bleibt dann allerdings eine Gefühlsstörung im zu versorgenden Hautareals des Nervs übrig.