Nervenverletzungen durch Unfall oder Operation

Verletzungen der Nerven-Endäste sind auch gelegentlich die Folge von Verletzungen oder nach Operationen, da bei diversen Fußoperationen, aber auch Gefäßoperationen wie beispielsweise der Entfernung von Krampfadern, nicht immer alle Nervenäste geschont werden können.

In diesem Fall kann ebenfalls eine operative Entlastung der eingenarbten Nerven oder eine Versenkung der verletzten schmerzhaften Nervenenden (siehe Neurom) unter die Muskulatur sinnvoll und hilfreich sein.

Die Testinfiltration mit Lokalanästhetikum kann zur Diagnostik und evtl. zur Therapie sehr hilfreich sein. Zur diagnostischen Abklärung der an und für sich bereits sehr charakteristischen Symptome werden zusätzlich neurophysiologische Untersuchungen angewendet. Diese messen die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG), die beim Tarsaltunnelsyndrom stark vermindert sein kann. Durch ein EMG kann evtl. festgestellt werden, welche Muskulatur mit betroffen ist. Der neurographische Nachweis einer Nervenkompression ist allerdings manchmal sehr schwierig oder gar nicht möglich, vor allem, wenn zusätzlich eine Nervenläsion durch Zuckerkrankheit oder andere Erkrankungen vorliegen.

Da dennoch manchmal weitere Unklarheiten über die genaue Lokalisation der Schädigung bestehen bleiben, sollte auch ein erfahrener Operateur nie auf eine gründliche klinische Testung (positives Klopfzeichen, Hofmann-Tinel-Zeichen) verzichten. Durch eine präoperative Nervenblockade können die Erfolgsaussichten für eine OP eingeschätzt werden, indem man ein lokales Betäubungsmittel injiziert. Lassen die Schmerzen darunter erheblich nach, kann man von einer durch den komprimierten Nerv bedingten Symptomatik ausgehen. Eine Röntgenaufnahme des Gelenks oder der umgebenden Knochen ist erforderlich, um hier eine knöcherne Druck-Ursache auszuschließen zu können.

PSSD Nervenmessung

Zusätzlich kann mit der nicht-invasiven Nervenmessung (PSSD) ohne Nadelstiche sehr gut die Veränderung der Gefühlsempfindung nachgewiesen werden. Diese Untersuchung führen wir in unserer Praxis durch. Auch postoperative Verbesserungen der Werte können hiermit ermittelt werden. Diese Untersuchung ist jedoch keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse, sondern eine individuelle Gesundheitsleistung. Bitte wenden Sie sich an unsere Praxis, wir geben Ihnen gern weitere Informationen.

Die operative Entlastung des betroffenen Nervs erfolgt durch Spaltung und Erweiterung der Engstelle (Dekompression, Entlastung). Eine frühzeitige Therapie, insbesondere auch der auslösenden Ursachen, ist in jedem Fall sinnvoll, da auf diese Weise Operationen häufig vermieden werden können. Gerade nach Unfällen ist gelegentlich auch die operative Nervenrekonstruktion (siehe Nervenrekonstruktion) evtl. sogar mit einem Nerventransplantat sinnvoll, um die Beschwerden zu beseitigen.