Polydaktylie

Die angeborene Überzahl von Fingern oder Zehen wird als Polydaktylie bezeichnet. Übersetzt aus dem Griechischen bedeutet der Begriff "Vielfingerigkeit". Sie stellt die häufigste Fehlbildung der Hände dar und betrifft bevorzugt Farbige (1:1111 Neugeborene, bei Farbigen 1:300, bei Weißen und Asiaten 1:3000, Quelle: Orthopädie & Rheuma 2/2003).

Es gibt alle Variationen einer Polydaktylie: Kleinfinger oder -zehen als zusätzliche 6. Finger oder Zehen; Doppeldaumen oder Doppelgroßzehen oder auch sogenannte zentrale Polydaktylien, mit einer Dopplung eines nicht randständigen Fingers. Die Zusatzfinger oder -zehen können von nahezu normaler Gestalt bis sehr klein bzw. nur als kleines häutiges Anhängsel ausgeprägt sein. In aller Regel werden die überzähligen Finger oder Zehen operativ entfernt. Es ist hierbei wichtig, dass je nach vorhandenen Strukturen wie Sehnen oder Kapsel-Band-Apparat auch dem übrig bleibenden Finger alles notwendige zugeteilt und möglichst rekonstruiert wird. Denn auch an dem Nachbarfinger sind oftmals die Strukturen nicht komplett ausgebildet. Die zentrale Polydaktylie ist meist schwieriger zu korrigieren, da die Teilung und Zuordnung und damit Rekonstruktion des verbleibenden Fingers nicht immer alle Möglichkeiten ergibt.

 

Die Polydaktylie zählt zu den angeborenen Fehlbildungen.
Mehr im Überblick Handchirurgie.